Studie: Nachhaltigkeit und Anlageverhalten 2021

Immer mehr Investoren verlangen zuverlässige Daten über Nachhaltigkeit

Institutionelle Investoren verlangen immer öfter ein professionelles Nachhaltigkeitsmanagement von Unternehmen. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung Mazars.

Großanleger wollen professionelles Nachhaltigkeitsmanagement

Institutionelle Investoren legen bei ihren Anlageentscheidungen immer mehr Wert darauf, dass Unternehmen, in die sie investieren, professionell mit dem Thema Nachhaltigkeit umgehen. - Quelle: Shutterstock

Wie aus einer aktuellen Studie zum Thema Nachhaltigkeit und Anlageverhalten der Unternehmensberatung Mazars hervorgeht, legen institutionelle Investoren zunehmend Wert darauf, dass Unternehmen professionell mit dem Thema Sustainable Finance umgehen. Demnach verlangten die Anleger sowohl konkrete Maßnahmen zur Nachhaltigkeit, als auch einen geprüften Bericht über die Nachhaltigkeitsperformance als Voraussetzung für eine Investition:

  • 93 Prozent der befragten Investoren halten belegbare Nachhaltigkeitsaktivitäten für wichtig.
  • Eine häufige Informationsquelle ist für 55 Prozent ein geprüfter Nachhaltigkeitsbericht: Die darin enthaltenen Angaben fließen unmittelbar in die Bewertung der Nachhaltigkeitsperformance eines Unternehmens ein.
  • 77 Prozent der Befragten geben allerdings auch an, für ihre Investitions- und Anlageentscheidungen extern geprüfte Informationen zu nutzen.
  • 47 Prozent berücksichtigen externe ESG-Zertifikate, um nachhaltiges Handeln zu beurteilen.

An diesen Maßstäben orientieren sich die Anleger

Wie die Studie weiter zeigt, ist der der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) als Standard für die Berichterstattung über die Nachhaltigkeitsperformance besonders relevant: rund 50 Prozent der befragten Anleger orientieren sich daran. Von Bedeutung sind zudem die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen und die Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). 37 Prozent der Befragten nennt auch die UN Global Compact und die DIN ISO 26000 als wichtige Beurteilungsmaßstäbe.

Der entscheidende Faktor für eine Investition ist für die Mehrheit der institutionellen Investoren der Klimaschutz: Für 53 Prozent der Befragten hängt ihre Entscheidung davon ab, ob Unternehmen beim CO2-Ausstoß einen bestimmten Schwellenwert nicht überschreiten oder sogar erneuerbare Energien am eigenen Standort erzeugen und nutzen (51 Prozent). Für 90 Prozent sind der Klimaschutz und für 85 Prozent die Vermeidung oder Verminderung der Umweltverschmutzung die wichtigsten Umweltziele aus der Taxonomie-Verordnung der EU.

Überregulierung als Risiko

Neben den einzelnen Maßnahmen ist auch der systematische Umgang mit dem Thema Nachhaltigkeit für die Anlageentscheidung von Bedeutung: 88 Prozent der befragten Großinvestoren betreiben bereits ein eigenes Nachhaltigkeitsmanagementsystem. Ein Drittel von ihnen sagt zudem aus, dass über die Hälfte ihrer Geschäftspartner ebenfalls ein solches System eingerichtet haben. Durch eine nachhaltige Anlagestrategie können aber auch Risiken entstehen: 58 Prozent der Befragten sehen in einer möglichen Überregulierung ein Investitionsrisiko.

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