Nachhaltigkeitsreport 2023
PwC-Studie beleuchtet den Stand der CSRD-Umsetzung
Seit Anfang 2023 müssen Unternehmen über Nachhaltigkeitsthemen berichten. Laut einer aktuellen Studie erheben bereits sechs von zehn Unternehmen CSRD-relevante Schlüsselkennzahlen. Und knapp drei Viertel der Befragten (72 %) verfolgen eine steuerungsrelevante Nachhaltigkeitsstrategie.
Studie zur Berichterstattung über Nachhaltigkeitsthemen
Seit Januar 2023 ist die europäische Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) in Kraft. Deutlich mehr Unternehmen als bisher müssen künftig zu Nachhaltigkeitsthemen Bericht erstatten – und zwar deutlich umfangreicher als zuvor: Europaweit werden mit der CSRD etwa dreimal mehr Unternehmen als zuvor berichtspflichtig, ihre Zahl steigt von knapp 12.000 auf etwa 49.000. Mittelfristig werden außerdem nicht nur große, sondern auch kapitalmarktorientierte kleine und mittlere Unternehmen unter die CSRD-Berichtspflichten fallen.
Das Beratungsinstitut PwC wollte in einer aktuellen Studie herausfinden, wie die berichtspflichtigen Unternehmen die CSRD-Implementierung angehen: Wie berichten die Unternehmen derzeit über nichtfinanzielle Themen? Welche Maßnahmen zur CSRD-Implementierung haben sie bereits umgesetzt? Welche Tools nutzen sie dafür? Und beeinflussen die CSRD-Vorgaben bereits heute ihr Handeln?
Einige der wesentlichen Studienergebnisse lauten: Eine deutliche Mehrheit der Unternehmen (61 %) erhebt bereits CSRD-relevante Schlüsselkennzahlen (KPIs); 58 % haben inzwischen eine Scope- und 54 % eine Materialitätsanalyse durchgeführt. 15 % der Unternehmen hat hingegen noch nicht damit begonnen, die CSRD-Anforderungen umzusetzen.
Nachhaltigkeitsabteilungen am häufigsten für die Umsetzung zuständig
Laut Studie sind bei 42 % der befragten Unternehmen die Nachhaltigkeitsabteilungen für die CSRD-Implementierung zuständig. Bei einem knappen Drittel (30 %) ist die Accountingabteilung verantwortlich, das Controlling bei 21 % der Unternehmen. Bei 63 % setzt die CSRD-Vorgaben die Abteilung um, die auch die Umsetzung der EU-Taxonomie verantwortet.
64 % der Befragten berichten, für ihr Unternehmen stelle die komplexe technische Umsetzung der CSRD-Vorgaben eine Herausforderung dar. Für exakt genauso viele sind knappe Ressourcen eine Herausforderung. Der hohe Zeitdruck bei der CSRD-Umsetzung stellt für jedes zweite Unternehmen eine Hürde dar.
Dass es fachlich komplex ist, die CSRD-Vorgaben umzusetzen, liegt für die große Mehrheit der Unternehmen (74 %) vor allem daran, dass sie die gesamte Wertschöpfungskette betrachten müssen. Für 61 % ist auch die Datengrundlage in dieser Hinsicht herausfordernd, für jeweils gut die Hälfte sind es Auslegungsspielräume (53 %) und Definitionsfragen (52 %).
Mehr als ein Viertel will für Reporting auf Excel setzen
Gut die Hälfte der Unternehmen (52 %) will Softwarelösungen für die CSRD-Berichtspflichten nutzen, während 20 % keine Softwarelösung einsetzen wollen. Ein gutes Viertel (27 %) der Unternehmen will Excel nutzen – die am häufigsten genannte Lösung. Jeweils knapp jedes fünfte Unternehmen (19 %) plant, eine spezielle Nachhaltigkeits-Softwarelösung oder ERP-Systeme zu nutzen.
12 % der Befragten wollen für die Nachhaltigkeitsberichterstattung ausschließlich dieselben Softwarelösungen nutzen wie für die finanzielle Berichterstattung; jeweils ein knappes Drittel der Unternehmen (30 %) will entweder neben der Software für die finanzielle Berichterstattung noch andere Software nutzen oder für die nichtfinanzielle Berichterstattung ausschließlich spezielle Software nutzen. Ebenfalls fast jeder dritte Befragte weiß noch nicht, welche Softwarelösungen zum Einsatz kommen sollen.
CSRD beeinflusst häufig schon heute, wie Unternehmen agieren
Die Studie zeigt deutlich: Bei 59 % der Unternehmen beeinflussen die CSRD-Vorgaben schon heute operative Entscheidungen. Und knapp drei Viertel der Befragten (72 %) verfolgen eine steuerungsrelevante Nachhaltigkeitsstrategie – 2021 waren es 24 %. Bei 81 % der Unternehmen mit Nachhaltigkeitsstrategie ist diese in die Gesamtstrategie des Unternehmens integriert.